Landwirtschaft

bei Familie Franken auf dem

Syderhof

Wir bewirtschaften unseren Familienbetrieb in der sechsten Generation Die Flächen sind aber nicht zusammenhängend, sondern erstrecken sich von Rheindahlen-Land bis nach Wegberg. Auf diesen Flächen bauen wir mit einer nachhaltigen Fruchtfolge Kartoffeln, Weizen, Gerste, Zuckerrüben und Mais an. Diese Früchte wollen wir Ihnen im Folgenden kurz vorstellen und ihnen einen kleinen Einblick in unseren Betriebsalltag geben.

Ende Mai starten wir das Erntejahr mit der beliebten Sorte Annabelle. Diese wächst unter einer Folie. So können die wechselhaften Frühjahrstemperaturen ausgeglichen werden und die Ernte kann bis zu drei Wochen früher beginnen. Sobald die Knollen die erste Haut bilden und das Kochergebnis stimmt, starten wir mit der Ernte größerer Mengen. Sobald die Knollen eine feste Schale ausgebildet haben, können wir die Kartoffeln länger lagern und wöchtenlich ernten. Dies schont den Boden, da er sich zwischen den Überfahrten erholen kann.

Die Reife des Getreides hängt vom Saatzeitpunkt, der Sorte, dem Wetter, dem Trockenwert und anderen Faktoren ab. Mitte Juli beginnen wir mit der Gerstenernte. Fruchtfolgebedingt, bauen wir Wintergerste nach Winterweizen an. Durch die Wahl vierzeiliger Gerstensorten wird gleichzeitig auch die weiter Nutzung bestimmt. So wird unsere Gerste als Futtergerste vermarktet und in der Tierfutterindustrie verwendet. Nach einer kurzen Pause geht es in der letzten  Juli Woche weiter. Der Weizen wird mit unserem Mähdrescher geerntet und vom Feldrand entweder direkt bei der Genossenschaft verkauft oder in unser Silo eingelagert. Dort trocknen wir ihn dann weiter und lagern ihn bis wir ihn zu einem guten Preis verkaufen können. Das kann durchaus bis ins nächste Frühjahr dauern, da sich der Marktpreis auch nach der Ernte auf anderen Kontinenten richtet. Unser Weizen ist A und B klassifiziert. Das bedeutet, dass er für hochwertige Lebensmittel wie Brot verwendet wird. Das Stroh als Nebenprodukt, pressen wir zu Rund- und Quadrantballen. Diese lagern wir in unsere Strohhalle. Das Stroh verkaufen wir ganzjährig an Reitställe in Rheindahlen. Einen Teil des Strohs benötigen wir allerdings auch zum Humuserhalt und Aufbau. Hierfür wird das Stroh bei der Ernte nicht auf ein Schwad abgelegt sondern direkt von der Erntemaschine gehäckselt und auf dem Feld verteilt. Die kleinen Strohteilchen werden durch die Bodenorganismen zersetzt und tragen so zu einem gesunden und Fruchtbaren Boden bei.

Im September wird es dann langsam hektisch. Während wir uns einerseits um die Erntevorbereitung der Kartoffeln kümmern, kommt noch schnell die Maisernte.

Seitdem wir keine Mastbullen mehr haben, bauen wir nur noch einen kleinen Teil Futtermais an. Dieser wird durch ein Lohnunternehmen geerntet und direkt zum Käufer gebracht. Dabei sind wir natürlich bei der Ernte vor Ort um dem Lohnunternehmen eventuelle Hinweise zu der Kultur und den örtlichen Gegebenheiten zu geben und den Prozess mit zu überwachen.

Simon Franken bei den Sortierarbeiten während der Ernte

Dann geht es auch schon mit der Kartoffelernte los. Einerseits ernten wir die festkochende Sorten Glorietta und Regina. Diese lagern wir in Großkisten und verkaufen sie bis zur nächsten Ernte im Hofladen. Sie zeichnen sich besonders durch ihre sehr gute Lagerfähigkeit aus. Sie können als Allrounder für Salat, Ofenkartoffeln oder auch klassisch als Salzkartoffel verzehrt werden.

Kurz darauf ernten wir die Industriekartoffelsorte Fontane. Diese fahren wir direkt vom Feld in unsere Lagerhalle. Diese fasst knapp 1000 Tonnen. Dort wird die Kartoffel dann auf ihr Lageroptimum von ca 8°C heruntergekühlt. Ab Neujahr entscheidet dann der Käufer wann die Abholung erfolgt. Nachdem die Kartoffel vor der Einlagerung bereits zwei mal sortiert wurde, wird sie beim Verladen erneut sortiert um weitere Unreinheiten und minderwertige Ware auszusortieren. Nachdem die Kartoffel auf den LKW verladen ist, wird sie nach Belgien oder in die Niederlande exportiert. Dort wird sie zu Pommes Frites oder zu sonstigen Kartoffelprodukten weiterverarbeitet.

Auch

bei den Kartoffeln achten wir das ganze Jahr bis zur Ernte auf die höchste Qualität. Dies geschieht in enger Beratung mit der REKA und den Genossenschaften. Nur so können wir garantieren, dass die Kartoffel die nötigen Maße und Inhaltsstoffe aufweist.

Alle Vorgänge der Kartoffelproduktion werden jährlich von der ACG überwacht. Diese stellt anschließend ein QS-Zertifikat aus, welches auf die hohe Qualität unserer Kartoffeln hinweist.

Das Schlusslicht bildet weit nach dem Erntedankfest die Zuckerrübe. Sie ist zum einem der CO² Killer, denn ein Hektar Zuckerrübenbestand kann in seiner Vegetationsdauer genauso viel CO² in Sauerstoff umwandeln wie ein Hektar Buchenwald in der selben Zeit. Wenn im Spätherbst bis Anfang Dezember die Zuckerrübe ihren Zuckeranteil von 18 % erreicht hat, wird sie von einem Lohnunternehmer geerntet. Dies geschieht mit einem Vollernter, welcher die Rüben auf große Mieten am Wegrand legt.

Dort können wir die Zuckerrübe bis Ende Dezember lagern. Dann rollen erneut große Maschinen an um die Knollen vom Feldrand einzusammeln und per LKW zu der nahe gelegenen Zuckerfabrik in Jülich zu transportieren.

Der Ackerbau ist die Grundlage aller Bildung in der Welt. – Berthold Auerbach

Das war ein Schnelldurchlauf zu unseren Kulturen:

Jetzt haben Sie einen kurzen Überblick in unseren Erntealltag bekommen. Aber die Feldarbeit ist damit natürlich nicht getan. Bevor wir unsere Lebensmittel ernten können, müssen wir sie natürlich erst einmal ansäen. Und auch dann ist die Arbeit nicht getan. Während wir das ganze Jahr über mit der Landwirtschaftskammer, dem RLV und den Forschungsinstituten in Kontakt stehen, lassen wir uns beraten und wenden unser Wissen auf unseren Feldern, um für Sie am Ende des Jahres qualitative und nachhaltige Produkte zu ernten.

Wenn wir uns dann einmal nicht im Feld befinden ist die Tätigkeit noch lange nicht getan. Wir kümmern uns täglich um den Ab-Hof Verkauf, warten und reparieren die Maschinen und Gebäude, besuchen Fortbildungsveranstaltungen und tauschen uns über Erfahrungen aus. Zudem müssen wir alle Arbeitsschritte genaustens dokumentieren, so dass auch die Schreibtischarbeit einen hohen Anteil im Alltag darstellt.

Sie sehen:

Der Beruf Landwirt vereint viele Berufsrichtungen wie Biologe, Mechaniker, Wirtschafter, Händler, Manager und vieles mehr.

Trotz der ungeregelten Arbeitszeiten die in der Ernte auch bis zu 120 Wochenstunden erreichen könnnen und keinem geregeltem Urlaub, üben wir diesen Beruf als Familienunternehmen mit Leidenschaft aus, um Sie auch in Zukunft weiterhin mit unseren Erzeugnissen versorgen zu können.